Was würde ich jetzt nicht tun?
- Isabell Gielisch
- 15. Juli 2018
- 2 Min. Lesezeit
Was würde ich jetzt nicht tun? – Ich habe vor einiger Zeit beschlossen mir öfter diese Frage zu stellen, in Situationen, wenn ich unentschlossen bin, was ich tun soll.
Der springende Punkt dabei: Dann genau das zu tun, was ich jetzt eigentlich nicht tun würde.
Natürlich lässt sich dieses Prinzip nicht auf beliebige Situationen übertragen.
Aber für mich ist es eine Art Richtlinie um leichter Entscheidungen zu treffen. Dazu sollte man vielleicht wissen, dass ich ein Mensch bin, der sich viele Gedanken macht.
Zu viele. Über alles und jeden.
Das kostet einen schnell mal viel Kraft und Energie. Außerdem bin ich oft hin und her gerissen zwischen dem vermeintlichen “Abenteuer” und der Comfort Zone. Ich bin von meinem Naturell her eher introvertiert. Ich fühle mich in meiner Comfort Zone sehr wohl und manchmal gibt es für mich nichts schöneres als einen Abend allein in meinem Zimmer mit Yoga, einer Tasse Tee, Zeichnen, Podcasts oder Netflix zu verbringen. Nur wenn ich allein bin, kann ich mich wirklich entspannen. So bin ich nun mal.
Allerdings bin ich gleichzeitig auch ein sehr abenteuerlustiger Mensch, der Überraschungen und neue Erfahrungen liebt. Aber sich dafür eben jedes mal überwinden muss, seine Comfort Zone zu verlassen und “mutig” zu sein. Das ist anstrengend. Aber eben auch aufregend.
Daher stehe ich oft vor der Entscheidung ob ich dazu bereit bin, mich in vermeintlich unangenehme Situationen zu bringen, wo ich aus mir raus kommen muss oder eben die entspannte, bequeme Version wähle. Oft fällt mir diese Entscheidung ziemlich schwer und ich bin immer wenn ich mich entschieden habe, unzufrieden mit dem Ergebnis. Also habe ich vor einiger Zeit beschlossen, das zu tun, was ich eigentlich nicht tun würde. Das läuft natürlich immer darauf hinaus, dass ich meine Comfort Zone verlassen “muss”.

An dem schon tausendmal gehörten Spruch “Am Ende bereut man nur die Dinge, die man nicht getan hat” ist eben schon etwas dran.
Ich habe bisher auch ausschließlich positive Erfahrung bei diesem “Experiment” gemacht. Das einzig negative daran sind vielleicht ein paar übermüdete Tage auf der Arbeit. Damit kann ich leben.
Und sonst, es mag auch Zufall sein, aber Menschen gehen seitdem positiver auf mich zu, ich habe neue Bekanntschaften gemacht – alte Bekanntschaften wieder getroffen und einige Dinge getan, von denen ich niemals gedacht hätte, dass ich sie kann. Man überrascht sich selber. Man beweist sich: Ich kann das.
Es gibt wohl kaum ein besseres Gefühl.
Natürlich ist das nicht alles ein Ergebnis von den letzten 2 Wochen. Das war und ist ein langwieriger, komplizierter Prozess der konstant verläuft. Manchmal verläuft er eben schneller so wie gerade, aber auch mal langsam, was auch mal frustrieren kann.
Allerdings muss man lernen, dass man wirklich sein eigenes Leben in den eigenen Händen hat. Man kann im weitesteten Sinne selber einen Einfluss darauf nehmen wie glücklich man ist. Natürlich fehlt einem auch mal die Kraft dafür. Und das ist auch okay!
Wow … viel esotherisches Gerede heute – aber perfekt für einen Sonntag 🙂

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