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Mein ganz persönlicher Greta Thunberg Moment

  • Autorenbild: Isabell Gielisch
    Isabell Gielisch
  • 24. Sept. 2019
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 12. März 2020

Ist das nicht verrückt: Wir leben in einem Zeitalter, in dem theoretisch alles möglich ist. Wir können werden was wir wollen, wohnen wo wir wollen, kaufen, essen ­– leben wie wir wollen. Zumindest trifft das auf einen Großteil von uns zu. Es liegt nun mal in der Natur des Menschen, dass er stets nach dem Bestmöglichen strebt. Immer schneller, weiter, höher, besser. Eine Zeitlang ist das auch gut gegangen und der Mensch erfreute sich am ständigen Fortschritt, nutzte gnadenlos all die Vorteile, die ein Leben in dem heutigen Zeitalter mit sich bringt und gewöhnte sich nach und nach an diesen Komfort. Nun ist es nur leider so, dass es so nicht mehr weiter gehen kann. Es wäre auch zu schön gewesen um wahr zu sein: Ein Leben der unbegrenzten Möglichkeiten. Aber das gibt es nicht – zumindest macht unser Planet das ganze Spektakel hier nicht mehr so lange mit. Die Menschheit steht nun vor der Problematik all diese wunderbaren doch so greifbaren und komfortablen Dinge des Lebens aufgeben zu müssen, sich selbst zu zügeln und im Großen und Ganzen zu denken. Die so privat-scheinende Entscheidung des Einzelnen, ob man beim Einkaufen zum Billigfleisch greift oder doch zur Biovariante ist eben nicht mehr privat. Sie geht uns alle etwas, denn mit jeder Kaufentscheidung wird sich auch für eine Firma, für ein System, für ein Weltbild entschieden. Den wenigsten Menschen scheint das klar zu sein. Auf Fleisch verzichten? – Nein, daran hab ich mich gewöhnt sonst werde ich nicht satt. Nicht in den Urlaub fliegen? – Nein also auf meinen hart erarbeiten Urlaub verzichte ich nicht. 100 Schuhpaare zu Hause? – Aber so eins habe ich wirklich noch nicht! Es gibt immer einen Grund auf das Große und Ganze zu sch**ßen. Natürlich ist es nicht leicht auf die großartigen Möglichkeiten zu verzichten, obwohl sie uns tagtäglich ins Gesicht lachen. Es gehört eine gehörige Portion Selbstbeherrschung dazu – aber dennoch lohnt es sich. Ich denke die meisten Menschen, haben Angst davor Schritte in Richtung Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu gehen, da sie Angst davor haben, sich selber nicht mehr ernst nehmen zu können. Plötzlich würden sie zu diesem Hippietypen mit Jutebeutel werden, den sie bisher belächelt haben. Aber die Zeiten wandeln sich – heute braucht die Welt viele, viele mehr dieser Jutebeutel-Menschen. Wovor hast du Angst, wenn du noch keine Sojamilch oder Tofu probiert hast? Dass es dir nicht schmeckt, really? Oder, dass dich andere auslachen könnten? Bist du so eine zerbrechliche Person? (Die direkte Ansprache erfolgt übrigens aus rein dramaturgischen Gründen – es soll sich natürlich keinesfalls jeder angesprochen fühlen und die, die sich angesprochen fühlen sollten, werden dies schon tun). Da gibt es nämlich rein gar nichts zu lachen. Es ist eher zum Weinen, dass nach wie vor so viele Menschen ignorant durchs Leben gehen und so tun als würde es den Klimawandel nicht geben.

Da ich es mir rausnehme so zu reden, möchte ich kurz meine Lebensweise skizzieren: Ich ernähre mich zu 95 % vegan, im Urlaub und wenn es nicht anders geht, erlaube ich mir Ausnahmen. Ich kaufe 80 % meiner Kleidung Second-Hand. Ich versuche beim Lebensmitteleinkauf Großteils auf Plastik zu verzichten und bio und regional zu kaufen. Ich bin dieses Jahr erst einmal in den Urlaub geflogen und reise sonst mit der Bahn. Mein Prinzip: Versuche in den meisten Fällen nach deinem Ideal zu leben, aber dennoch ist es okay hin und wieder Ausnahmen zu machen – wenn es einen guten Grund dafür gibt. Niemand muss von heute auf morgen sein Leben umkrempeln und strikt vegan leben. Es darf ein Prozess sein, jeder braucht seine eigene Zeit um langsam umzudenken und für sich selber herauszufinden, was er oder sie dazu beitragen kann, dass es unserer Erde besser geht. So war das auch bei mir. Ich vertrete den Gedanken, dass die Erde nicht wenige braucht, die es komplett richtig machen, sondern viele, ganz viele, die es zu 50% richtig machen. Und 50% dürften ja wohl für jeden zu schaffen sein, oder? Und wenn ich noch was zu meiner Antriebskraft hinter dem „nachhaltigeren“ Lebensstil verraten darf – auch diese ist im tiefsten Inneren egoistisch motiviert. Das mag zunächst unlogisch klingen aber lass mich erklären: Es gibt mir ein verdammt gutes Gefühl, beim Einkaufen ohne Plastik auszukommen. Ich fühle mich großartig, wenn ich bemerke, dass mal wieder ein Tag vorbei gegangen ist, ohne dass ich für das Leid eines Tieres verantwortlich war oder wenn ich feststelle, dass ich ein Outfit trage, das fast nur aus Second-Hand-Kleidung besteht, sodass ich kaum neue Ressourcen des Planeten verschwendet habe. Ich liebe das Gefühl einen wunderbar leckeren Kaffee mit Hafermilch aus dem selbstmitgebrachten To Go Becher zu trinken – wiedermal einen Plastikbecher eingespart. Du kannst mir glauben: Es fühlt sich einfach großartig an. In etwa so, als würdest du jedes Mal ein klein wenig mehr im Einklang mit der Welt leben. Probiere es doch einfach mal aus. Was soll schon passieren?

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